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Barockschloss Seußlitz

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Fotos

HauptfassadeGesamtanlageDetailSeitliche Ansicht mit KircheParkseiteFassadeInnenraumInnenraumInnenraumTreppenhausBallsaal
Mindestgebot 2.750.000 EUR
Anzahl Gebote: 0
Bieterverfahren beendet

Hauptkriterien

Haus
teil- / vollrenovierungsbedürftig
20
2.100
9.000
2.750.000 EUR
3,48
01.12.2020
An der Weinstr. 1
01612
Seußlitz
Deutschland
Denkmalschutz, kein Energieausweis notwendig

Dokumente

GrundrissGrundrissGrundriss

Beschreibung

Eine erste Erwähnung fällt 1205, wonach in Seußlitz ein Wasserschloss existierte.[1] Um 1250 bis 1265 ließ der Markgraf von Meißen, Heinrich der Erlauchte, in Seußlitz ein Landschloss erbauen. Er soll die Absicht gehegt haben, seine Residenz ganz in Seußlitz aufzuschlagen, was aber nicht verwirklicht wurde. 1268 stiftete er das Schloss den Klarissen als Nonnenkloster St. Afra, worauf es bis 1272 umgebaut wurde. Gleichzeitig überließ der Markgraf die Dresdner Kirche Unserer lieben Frau samt dem Patronat der Pfarrei Dresden sowie das dortige Maternispital dem Klarissenkloster Seußlitz.

Das Kloster wurde wie das Meißner Kloster Heilig Kreuz mediatisiert und fiel nach der Reformation 1541 der Zwangsverwaltung anheim. 1545 wurde es als Vorwerk vom kursächsischen Kanzler Simon Pistoris erworben und 1552 erstmals als Rittergut beurkundet. Seine Nachfahren, die den Namen Pistoris von Seuselitz führten, besaßen das Gut bis 1720.


Detail am Dachgiebel

Schlosskirche

Kanzelaltar in der von George Bähr erbauten Kirche
Im Jahr 1722 kaufte der sächsische Kanzler Heinrich Graf von Bünau den Besitz. Auf den Grundmauern des Klosters ließ er nach Plänen des Ratszimmermeisters George Bähr eine barocke Dreiflügelanlage errichten. Der Dreiecksgiebel über dem Portal am Mitteltrakt enthält eine Kartusche mit lateinischer Inschrift. Im Vestibül führt hinter einem Bogen eine elegante dreigeteilte Treppe ins Obergeschoss, deren Balustraden mit steinernen Vasen besetzt sind, während in den Wandnischen barocke Figuren stehen.

An das 1724 fertiggestellte Herrenhaus schließen sich zwei Seitenflügel an, die einen engen Schlosshof einfassen. Im Südflügel befinden sich eine gewölbte Halle und ein großer, bis ins Dachgeschoss reichender Saal, an den sich die Schlosskirche anschließt. Für diese verwendete Bähr 1725–27 die Außenmauern der gotischen Klosterkirche des 13. Jahrhunderts, gab ihr jedoch die gleiche Fassadengestaltung wie dem Schloss; an der Westwand ist noch ein gotisches Maßwerkfenster erhalten geblieben. Der flachgedeckte Innenraum ist von Emporen umgeben, der Kanzelaltar, hinter dem sich die Orgel befindet, ist mit farbigen Marmorierungen reich geschmückt. Gegenüber befindet sich die Patronatsloge. Auf dem Kirchhof dahinter befinden sich alte Grabdenkmäler aus der Klosterkirche, die teilweise bis auf das 13. Jahrhundert zurückgehen. Auch Graf Bünau und seine Frau Augusta Helene von Döring sind in zwei Sandsteinsarkophagen beigesetzt. Das heutige Geläut der ehemaligen Schloßkirche besteht aus fünf Bronzeglocken zum Teil aus dem 13. Jahrhundert, welche aus den Anfängen der Klosterzeit stammen.

Ausstattung

Sanierungsbedürftig

Lage

Im Jahr 1205 wird Suseliz das erste Mal erwähnt. Der Name kann mit dem slawischen Wort für Insekt und dem obersorbischen Wort für Laufkäfer in Verbindung gebracht werden. Seußlitz bedeutet Ort am Käferbach oder am Käferwald. Der Ortsname war mehrmals Änderungen unterzogen, so wurde Seußlitz im Jahr 1226 Susliz genannt, 1243 Suseliz, 1347 Sselicz bzw. Sewselitz im Jahr 1485. Der Ort wird 1543 Seuselitz genannt und im Jahr 1721 Alt-Seußlitz. Erst 1791 setzte sich die Bezeichnung Seußlitz durch. Otto nobile dicto de Suselicz ist 1205 in der Gründungsurkunde des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Afra in Meißen Zeuge. Im Jahr 1226 zerstörte Ludwig der Heilige von Thüringen die Wasserburgen Seußlitz und Kalkreuth wegen Unbotmäßigkeit ihrer Besitzer. Damit verliert sich das Geschlecht derer von Seußlitz in Seußlitz.

Im Jahr 1255 bestand in Seußlitz eine Pfarrkirche unter dem Patronat des Zisterzienserklosters Altzella. Von 1255 bis 1268 nutzte Markgraf Heinrich der Erlauchte Seußlitz als Jagdresidenz und erhob den Ort zum Markgrafenhof (Curia). Die Jagdresidenz erklärt sich aus der weit stärkeren Bewaldung im Mittelalter. Es gab noch keine Hauptstadt, Städte begannen sich erst zu entwickeln. Regiert wurde dort, wo die Notwendigkeit bestand und wo der Markgraf sich gerade aufhielt, so eben auch in der Curia Seußlitz. Im Dresdner Staatsarchiv befinden sich insgesamt sieben Urkunden, die zwischen 1256 und 1266 in Seußlitz gesiegelt wurden.


Kirchaltar in Seußlitz
Im Jahr 1268 bestimmte der Markgraf seine Curia zum Kloster des Klarissenordens, dem weiblichen Zweig der Franziskaner. Vier Jahre dauerten die Umbauarbeiten. Seußlitz war das erste Kloster dieses Ordens in Sachsen. Die ersten Nonnen zogen 1272 ein. Es begannen die umfangreichen Schenkungen des Markgrafen an das Kloster. Schon im Stiftungsbrief gehören 17 Ortschaften zur Grundausstattung; Seußlitz und Neuseußlitz zählen dazu. Heinrich der Erlauchte schenkte dem Kloster außerdem einen Weinberg am Kloster und zwei in Diesbar. Das ist der früheste Nachweis von Weinbau in Diesbar-Seußlitz. Bereits 1545 befanden sich hinter dem heutigen Schloss Rebanlagen, fünf weitere kleinere Weinberge befanden sich an anderen Stellen der Flur. Die Weinbaufläche wurde in den folgenden Jahren erweitert, so dass 1721 bereits 21 Einwohner Weinbau betrieben, im Jahr 1812 war ihre Zahl auf 33 gestiegen.

In einer Urkunde von 1300 wird der Tiefe Weg oder Hohlweg als Verbindung des Klosters nach Meißen erwähnt. Die öffentliche Straße ging als Bergstraße von Seußlitz über Radewitz nach Meißen. Diese Abschnürung vom Umland sollte in den folgenden Jahrhunderten zum Entwicklungsnachteil werden. Im Jahr 1334 wurde Seußlitz vom Amt Meißen verwaltet und gehört zur Supanie Seußlitz, einem slawischen Verwaltungsbezirk.

Im Jahr 1363 besaß das Kloster eine Schiffmühle, eine weitere Mühle wird 1384 erwähnt. Die Schiffsmühle arbeitete bis 1874, zwei Wassermühlen existierten bis nach 1945.

Mitte Oktober 1429 wurde das Kloster von den böhmischen Hussiten verwüstet. Kloster und Kirche wurden 1461 Opfer eines Brandes. Für 1471 ist ein Gasthof nachweisbar, Der Kretschmar zahlt 1 Schock, 30 Groschen. Das Kloster vergab 1484 die Fährgerechtigkeit zu alten Lommatzsch, dem Kloster allhier gegenüber gelegen.

Im Jahr 1513 steht im Verzeichnis der Abgabeleistungen der fronpflichtigen Dörfer für das Kloster In der Stadt Seußlitz. Das ist die älteste nachweisbare Bezeichnung als Stadt und in den folgenden Jahrhunderten wird Seußlitz noch häufig so benannt. Die Erhebung zur Stadt erfolgte noch zur Klosterzeit. Ein Stadternennungsbrief, der erzwungene, erkaufte Privilegien vom Grundherrn nachträglich anerkennt, existiert nicht.

sonstige Angaben

Denkmalschutz und frei lieferbar

Besichtigungstermin

29.08.2020|19:30 Uhr
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